Hungertücher sind in der katholischen Kirche seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Sie verhüllen in der Fastenzeit die bildlichen Darstellungen Jesu. Als Buße gedacht, unterstreicht die Gemeinde damit „ihre Unwürdigkeit, Gott zu schauen“. Das Hungertuch bleibt während der gesamten Fastenzeit, also 40 Tage, im Altarraum hängen.
Auch das Hungertuch für unsere Kirche Christkönig, dass von 12 Frauen der kfd - Gruppe Aufwind konzipiert und gestaltet wurde, verdeckt während der Fastenzeit das große Mosaik von der Verklärung Christi und lädt durch seine Motive zum Nachdenken, zur Gewissenserforschung und zu Meditation ein.
Das Tuch mißt 4 m x 5 m und besteht aus 30 farbigen Stoffquadraten, die jeweils eine Größe von 60 cm x 60 cm haben. Sechs Reihen aus jeweils fünf Quadraten wurden zu einem Rechteck zusammengefügt. Als Rahmen dient eine violette Stoffumrandung.
Die Struktur des Tuches ist vorgegeben durch ein Kreuz aus weißen Quadraten mit Symbolen der Erlösung und der Zuwendung Gottes zu den Menschen.
Auf den violetten Quadraten sind die Symbole der Passion gestaltet, wie sie in der Bibel vorkommen. Auf den übrigen farbigen Quadraten wird mit Symbolen das Leid der Menschen heute dargestellt.
Schließlich befindet sich im Zentrum des Kreuzes eine Regenbogenspirale, welche die Farben der bunten Quadrate aufgreift und auf die Wandlung allen Leides in Heil und auf Gottes Nähe im Leid hinweist.
Foto: Gabor Wallrabenstein